Beliebte Formen der Geldanlage im Jahr 2019

Das Sparbuch ist noch immer der Spitzenreiter der Geldanlage. Eine Veränderung ist (leider) nicht in Sicht.

Wir leben in der Zeit des Nullzinses. Die wichtigen Notenbanken der Welt unterbieten sich gegenseitig bei den Leitzinssätzen. In Europa liegt der Zinssatz bei 0,00 Prozent, in der Schweiz sogar bei -0,75 Prozent (Stand Juli 2019). Die lokalen Banken geben diese Niedrigzinsen, teils sogar Strafzinsen, an die Kunden weiter.

Der Infodienst Statista hat im Frühjahr 2019 insgesamt 2.006 Personen (ab 14 Jahre) in Deutschland befragt. Die Ergebnisse zeigen, daß fast 45 Prozent der Befragten momentan ein Sparbuch bzw. eine Spareinlage nutzen. Diese Klassiker sind gefolgt vom einfachen Sparen auf dem Girokonto; immerhin für 40 Prozent der Personen noch eine Alternative. Danach folgt die altbekannte Lebensversicherung (Rente/Kapital), der Bausparvertrag und die Immobilie. Die Aktie als Geldanlage liegt weit abgeschlagen mit 15 Prozent auf dem vorletzten Platz.

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Die Zahlen dieser Umfrage sind einerseits interessant, andererseits überraschend. Es ist mittlerweile bekannt, daß die Zinsen in den letzten Jahren dramatisch gefallen sind und eine Steigerung in absehbarer Zeit nicht stattfinden wird. Warum sollte der Bankkunde also sein gespartes Geld auf einem Sparbuch belassen, wo die vertraglich vereinbarten Zinsen nicht mal einen Bruchteil der offiziellen Inflation ausgleichen können? Im Endeffekt verliert der Bürger langfristig seine Kaufkraft, wird also schleichend enteignet. Das tut erstmal nicht weh, ist aber für die langfristige Altersvorsorge eine Katastrophe.

Nochmals: Die Zinsen werden auf Jahre oder Jahrzehnte unten bleiben. Weder die Unternehmen noch die hochverschuldeten Staaten können sich steigende Zinssätze leisten, weil sie höhere Zinszahlungen nicht finanzieren können. Die Verschuldung wird weiter steigen, und zwar weltweit. Wir Kleinanleger können diesem Treiben einerseits nur tatenlos zusehen. Andererseits haben wir immerhin die Möglichkeit uns an soliden Qualitätsunternehmen im In- und Ausland zu beteiligen. Wir würden also zu der aktuellen Minderheit von jenen schlauen 15 Prozent gehören, die Aktien als mögliche alternative Geldanlage sinnvoll nutzen.

Das Börsenradio hat Anfang Juni 2019 einen Finanzexperten zum Thema „Warum sollte man überhaupt Investor werden?“ befragt. Ich denke es lohnt sich dieses Interview mal anzuhören (Registrierung und Nutzung ist kostenlos). Bei der Aktienanlage kommt es stark auf die innere Einstellung an und die persönlichen, langfristigen Ziele. Diese sind wichtige Faktoren in der heutigen Zeit, die geprägt ist von Niedrigzins, Inflation und allgemeiner Unsicherheit.

Florian

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