Kurs halten!

Die letzten Wochen waren für Investoren eine Herausforderung. Die Kurse sind um mehr als 30% eingebrochen. Was nun?

In Krisenzeiten zeigt sich wer wirklich an die Börse gehört und wer nicht. Der Blick ins Depot sorgt für Herzrasen und schlechte Laune. Das lässt sich momentan nicht verhindern. Aber wir können uns vor Handlungsfehlern schützen, indem wir die aktuelle Situation, so dramatisch sie auch ist, nüchtern betrachten.

  1. Sofern wir uns nicht von einzelnen Positionen getrennt haben, sind es bisher nur Buchverluste. Was runter geht kann auch wieder steigen. Alles eine Frage der Zeit.
  2. Sind wir an qualitativ hochwertigen Unternehmen beteiligt, dann ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass diese auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch existieren.
  3. Krisen sind Chancen, denn während die Masse panikartig aus dem Markt flieht, nutzt eine Minderheit die günstigen Konditionen und baut das Engagement aus.
  4. Wir sitzen alle im selben Boot und haben daher ein kollektives Interesse daran, dass sich die Situation normalisiert. Das gilt für die Gesellschaft, die Wirtschaft und den Staat. Weltweit.

In 10 oder 20 Jahren werden wir uns vielleicht nur noch schwach an diese Krise erinnern. So ist es uns mit den bisherigen Ereignissen und Abschwüngen auch gegangen. Daher zeigt sich augenblicklich, wer ein echter Langfristinvestor ist und dieses Tal durchschreiten kann. Wer heute Aktien oder ETFs kauft, mag momentan wie ein Idiot dastehen. Aber in ein paar Jahren oder Jahrzehnten kann diese Entscheidung nachträglich brillant gewesen sein.

In guten Börsenzeiten sind wir fasziniert, dass wir in erfolgreiche Wachstumswerte investieren haben, deren Kurse nach oben drehen. Der gesamte Depotwert steigt ebenso kontinuierlich. Als Dividendenfan, der ich einer bin, profitiert man aber auch in schlechten Zeiten davon, dass Ausschüttungen vorgenommen werden. Sicherlich, Dividendenzahlungen können gekürzt, schlimmstenfalls komplett gestrichen werden. Aber die Mehrheit der Unternehmen versucht in schwierigen Zeiten den Cashflow an die Aktionäre aufrecht zu erhalten. Insbesondere dann, wenn es sich um Dividenden-Aristokraten handelt, die die Dividenden in den letzten 25 Jahren stetig erhöht haben.

Über den Wind können wir nicht bestimmen, aber wir können die Segel richten.

Die Wikinger

Wenn also in einer konjunkturellen Abschwungphase die Kurse Richtung Süden gehen und unsere schönen Kursgewinne langsam auffressen, so ist es doch beruhigend zu sehen, wenn alle paar Tage oder Wochen eine Dividende auf das Konto überwiesen wird.

Wir wissen alle nicht wie es weitergeht. Wir wissen aber ganz bestimmt, dass unsere menschlichen Grundbedürfnisse weiter gedeckt werden müssen: Nahrungsmittel, Wohnen, Hygieneartikel, Medikamente, Strom, Wasser oder Telekommunikation. Wenn wir in diesen Bereichen investiert sind und unser Vermögen auf verschiedene Unternehmen verteilt haben, dann sollten wir langfristig zu den Gewinnern zählen. Daher heißt es: Ruhe bewahren. Kurs halten. Weiter investieren. Und an eine gute Zukunft glauben.

Weiterhin viel Erfolg an der Börse und stete Gesundheit.

Florian

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